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 Test Jaguar 3,0 l V6 Executive
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Der Jaguar S-Type - Katze auf Samtpfoten
 

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Jag_front

Wenn Sie einen Edgar-Wallace-Film aus den sechziger Jahren sehen, spiet ein Auto immer wieder mit: Der Jaguar Mk II. Jaguar begründete mit diesem Auto Mitte der fünfziger Jahre eine neue Fahrzeugklasse, die kompakte, sportliche Limousine mit luxuriöser Ausstattung. Adelige und Geschäftsleute machten mit diesem Auto überall eine gute Figur, im Golfclub oder auch vor Harrod's. Dieses Auto war so typisch für das Londoner Straßenbild wie die roten Doppeldeckerbusse und die schwarzen Taxis.
Genau an diese Tradition knüpft Jaguar mit dem neuen S-Type an. Schon der erste Anblick erinnert an den legendären Mk II. der Kühlergrill ist schmal und oval und wird von vier Scheinwerfern eingerahmt. Die Fensterlinie ist hoch und fällt nach hinten etwas ab. Jaguar hat es geschafft, Anleihen am klassischen Vorbild zu nehmen, ohne sich selbst zu kopieren. Die elegante Limousine wirkt nicht allein durch ihre Länge von 4,86 m sehr repräsentativ, sondern weiß durch ihr gesamtes äußeres Erscheinungsbild zu begeistern.
Die äußerliche Extravaganz setzt sich im Innenraum nicht fort. Hier erwartet den Fahrer ein Interieur, das sinnvoll angeordnet ist, damit der Fahrer nicht abgelenkt wird. Als erstes fällt die breite Mittelkonsole ins Auge, die nicht rechteckig von oben nach unten verläuft, sondern sich V-förmig unter das Armaturenbrett schwingt. Diese Mittelkonsole beinhaltet serienmäßig ein Kassettenradio, die Klimaautomatik, die Fahrer und Beifahrer individuell regeln können, und zwei kleine Schubladen. Eine davon fällt allerdings weg, wenn man sich ein Telefon oder Navigationssystem einbauen lässt. Dank der Form dieser Mittelkonsole sind alle Schalter gut erreichbar, nur um den serienmäßigen Bordcomputer bedienen zu können, der auf dem Armaturenbrett sitzt, muss man sich ein wenig nach vorn beugen.
Ein vornehmes und behagliches Ambiente wird durch die großzügige Verwendung von Ahornholz geschaffen. Das Holz-/Lederlenkrad ist ein guter Kompromiss für alle, die gerne Holz anschauen, aber lieber Leder in der Hand halten. Positiv fallen die vielen kleinen Details ins Auge, wie die metallenen Blinkerhebel oder die hübschen, chromgefassten hinteren Leseleuchten. Unser Testwagen, der uns von der Firma Vidal + Sohn (Hamburg) zur Verfügung gestellt wurde, hatte über die umfangreiche Executive-Ausstattung hinaus noch einige sinnvolle Extras, wie z.B. die Sportsitze. Vor dem Starten kann man sich dank der elektrischen Sitzverstellung recht einfach eine bequeme Sitzposition einstellen. Danach kann man das Lenkrad, ebenfalls elektrisch, in die richtige Höhe und Entfernung bringen und beides mit der Memory-Funktion speichern. Zum Aussteigen gleitet dann der Sitz zurück und das Lehnkrad nach oben, um einen komfortablen Ausstieg zu gewährleisten. Beim Starten fährt alles wieder in die gespeicherte Position zurück.
Nicht ganz so komfortabel sitzen die Passagiere in der zweiten Reihe. Obwohl auch hier die Sitze gut ausgeformt sind und es an Beinfreiheit nicht mangelt, ist die Kopffreiheit für großgewachsene Mitfahrer ein wenig eingeschränkt. Andererseits hat Jaguar hier einen immerhin noch akzeptablen Kompromiss geschaffen zur außergewöhnlich hübschen Karosserieform.
Der Kofferraum hingegen ist kein Kompromiss. Er ist ausreichend groß und lässt sich gut beladen. Wem die 370 Liter Kofferraumvolumen nicht ausreichen, der hat die Möglichkeit, seinen Jaguar dank geteilt umklappbarer Rücksitzbank (Verhältnis 40:60) in einen kleinen Transporter zu verwandeln.
Auch bei vielen anderen Annehmlichkeiten, die den Fahrer unterstützen, hat Jaguar sich Gedanken gemacht. Dreht man den Lichtschalter auf die Position Sensorlicht, schalten sich die Scheinwerfer ab einer gewissen Dunkelheit selbständig ein. Dies ist nicht nur bei Dämmerung nützlich, sondern auch bei Tunneldurchfahrten und in Waldgebieten. Darüber hinaus gibt es eine Zeitverzögerung für die Scheinwerfer, die einem bis zu 3 Minuten nach Abstellen des Fahrzeugs den Heimweg beleuchten. Genauso sinnvoll sind die Heizdrähte, die unter den Scheibenwischern verlaufen, um ein Festfrieren im Winter zu vermeiden.
Der S-Type wird serienmäßig durch eine Diebstahlwarnanlage mit Ultraschall-Innenraumschutz und ein elektrisches Lenkradschloss gesichert. Die Alarmanlage wird beim Abschließen des Wagens mit der Funkfernbedienung aktiviert. An heißen Sommertagen können die Fenster und das Schiebedach aus einiger Entfernung schon im Voraus geöffnet werden. Gestartet wird der Motor allerdings noch mit einem herkömmlichen Schlüssel.
Der Sechszylinder-Motor hat 238 PS (175 kW) und läuft im Leerlauf angenehm ruhig. Beim Anfahren merkt man jedoch, dass das Auto mehr als 1,7 to wiegt. 238 PS reichen aus, um dem Ruf als Sportlimousine gerecht zu werden, machen aus ihm aber keinen Rennwagen. Doch das ist auch nicht die Absicht, die hinter dem S-Type steht. Er lässt sich bei Bedarf sportlich fahren und die Höchstgeschwindigkeit von 226 km/h spricht für sich. Auch das Fahrwerk ist für das sportliche Fahren geeignet und gibt einem jederzeit ein sicheres Gefühl. Unterstützt wird es durch eine serienmäßige elektronisch geregelte Stabilitäts- und Traktionskontrolle.
Das Dahingleiten ist die größte Stärke des Jaguars. Bei 120 km/h auf der Autobahn ist es so leise im Fahrzeug, dass man sich im Flüsterton unterhalten kann. Ein besonderes Glanzstück am S-Type ist das Automatikgetriebe. Es schaltet sanft und ruckfrei, so dass man den Gangwechsel überhaupt nicht bemerkt. In Verbindung mit der im Lenkrad integrierten automatischen Geschwindigkeitsregelung lassen sich Autobahnstrecken entspannt bewältigen.
Der Jaguar S-Type kostet mit dem neuentwickelten 3,0-l-V6-Motor 76.000 DM. Die von uns gefahrene Executive-Ausstattung kostet mit dem gleichen Motor 87.100 DM, verfügt über Automatikgetriebe, Tempomat, Schiebe-/Hubdach, Lederpolsterung und Memory-Paket. Wem die Motorleistung nicht reicht, der bekommt den S-Type V8 mit 4,0 l und 276 PS mit gleicher Ausstattung für 99.900 DM.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Frau Peters von der Firma Vidal + Sohn, Angerstraße 22, 22087 Hamburg, Tel. (040) 25 414-0. Glücklicherweise ist Vidal + Sohn über die Autobahn von Lüneburg aus in kürzester Zeit zu erreichen. Es tat uns ein wenig leid, als wir den Testwagen hier wieder abstellten, denn der Jaguar S-Type ist wirklich ein Auto mit Charakter.
 

Holger Röhr

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